Preisentwicklungen auf dem Energiemarkt

Die Preise für Energie steigen seit geraumer Zeit massiv an und sind auf einem Rekordhoch. Dies führt auch bei unseren Kundinnen und Kunden zu Unsicherheiten und Fragen rund um ihre Strom und Gasversorgung. Darum möchten wir an dieser Stelle auf die Entwicklungen eingehen und einige der Fragen beantworten:

Wie haben sich die Energiepreise entwickelt?

Sowohl im Strom als auch im Erdgas sind die Einkaufspreise an der Energiebörse, wo Energieversorger Strom und Gas einkaufen, in den letzten Monaten kontinuierlich gestiegen.

Preisentwicklung Strom Quelle: https://www.bdew.de/media/images/211006_Preisentwicklung-Stromboerse.original.jpg
Preisentwicklung Erdgas https://www.bdew.de/media/images/211006_Grosshandelspreise-Gas-aktuell.original.jpg

Die Grafiken veranschaulichen den Anstieg der Einkaufspreise seit Januar 2020 sowohl im Terminmarkt (langfristige Energiebeschaffung) und Spotmarkt (kurzfristige Energiebeschaffung).

Die Preise am Gas-Großhandel sind massiv gestiegen. Konkret haben sich die Preise am Spotmarkt, an dem Energieversorger kurzfristig einkaufen, seit Jahresbeginn verdreifacht und am Terminmarkt, an dem Energieversorger langfristig beschaffen, mehr als verdoppelt. Im Strom sieht die Entwicklung sehr ähnlich aus. Nachdem in den letzten Jahren die Beschaffungskosten für Strom relativ konstant waren, haben sich seit Jahresbeginn die Preise bei der langfristigen Beschaffung nahezu verdoppelt und bei der kurzfristigen Beschaffung sogar fast verdreifacht.

Warum steigen die Energiepreise so stark?

Erdgas:

Die Ursachen für das starke Steigen der Energiepreise an den Börsen sind vielfältig, der ungewöhnlich lange Winter, niedrige Speicherstände und die weltweit gestiegene Nachfrage nach Erdgas im Zuge der konjunkturellen Erholung spielen hier eine Rolle.
Für die Kundinnen und Kunden wirkt sich außerdem auch der von der Bundesregierung eingeführte, jährlich steigende nationale CO22-Preis auf die Endkundenpreise für Erdgas aus. Er wird wie geplant von 25,00 Euro auf 30,00 Euro pro Tonne CO2 steigen. Für Erdgas bedeutet das einen Anstieg von 0,455 ct/kWh auf 0,546 ct/kWh (netto) im Jahr 2022. Zusätzlich haben sich die Kosten und die Struktur der Netzentgelte, dem Messstellenbetrieb und der Messung für das Jahr 2022 geändert.

Strom:

Die hohen Presie liegen zum einen an einer steigenden Nachfrage nach Rohstoffen beziehungsweise Brennstoffen aufgrund der weltweiten konjunkturellen Erholung. Diese hohe Nachfrage lässt die Preise international steigen. Zum anderen sind die Kosten für die Produktion von konventionellem Strom gestiegen: Der Preis der hierfür notwendigen CO2-Zertifikate im europäischen CO2-Handel hat sich in den vergangenen 24 Monaten mehr als verdoppelt. Hinzu kommen hohe Preise im Gas-Großhandel in den letzten Monaten. Dies verteuert die Stromerzeugung in Gas-kraftwerken.

Ist die BeSte von den Entwicklungen auch betroffen?

Die BeSte verfolgt bei Privat- und Gewerbekunden eine langfristige, vorausschauende und risikominimierenden Beschaffungsstrategie beim Energieeinkauf. So konnten in einer Phase mit niedrigen Preisen ein Großteil der Energiemengen günstig eingekauft werden und die Auswirkungen auf die Preise der Kunden begrenzt werden. Vollständig konnten die Kostensteigerungen aber nicht ausgeglichen werden. Anders sieht es bei Großkunden mit einer Leistungsmessung aus, da hier die Kalkulation und der Einkauf kurzfristig auf Basis der Notierung an den Energiemärkten erfolgt.

Sind die BeSte Kundinnen und Kunden auch betroffen?

Kundinnen und Kunden, deren Verträge zum 31.12.2021 auslaufen, sowie die Kundinnen und Kunden im Grundversorgungstarif Erdgas erhalten in den nächsten Tagen ein Schreiben, in dem wir sie über die neuen Preise informieren.

Im Strom profitieren die Privatkunden vom langfristigen Energieeinkauf und der gesunkenen EEG-Umlage. Auf Grund unserer transparenten Tarife wird die Senkung der EEG-Umlage direkt an alle Kunden mit Verträgen weitergegeben. So steigen zwar die Energiepreise, aber durch die gesunkene EEG-Umlage von 6,5 auf 3,723 ct/kWh wird sich dies nicht in großem Maße auf den Gesamtpreis auswirken.

Die langfristige Treue der Kundinnen und Kunden zahlt sich ebenfalls aus. Ihnen wird im Rahmen der Vertragsverlängerung ein günstigerer Arbeitspreis angeboten als bei neuen Vertragsabschlüssen. Neukundinnen und -kunden, die nun zu den BeSte Stadtwerken wechseln, profitieren in den folgenden Jahren natürlich auch von diesem Treuebonus.

Müssen sich die Kundinnen und Kunden Sorgen über die Belieferung machen?

In den Medien wird berichtet, dass verschiedene Versorger die Belieferung einstellen und keine neuen Kunden anwerben. Hier brauchen sich die Kundinnen und Kunden keine Sorgen machen.

Wir werden allen Interessenten weiterhin Angebote für die Belieferung mit Erdgas und Strom machen und auch unseren bestehenden Kundinnen und Kunden weiterhin zuverlässig mit Erdgas und Strom beliefern.

Die BeSte setzt auf eine solide und langfristige Einkaufspolitik, so dass uns die Preisentwicklungen nicht wie den Discountern oder Großkonzernen so stark zu schaffen macht.